Chronik

Im Jahre 1904 waren es Schulabgänger, die das Fußballspiel in unserem Ort einführten. Trotz Verbot durch das Elternhaus und Schule begeisterte es die jungen Männer allsonntäglich sich dem Spiel zu widmen. Damals „kickte“ man noch auf verschiedenen Gewännern, wie „Salzwiesen“, „Heilbrunn“ und dem „Damm“. Als sogenannte Fußballlehrer fungierten damalige Größen, wie Max Breunig (Mittelläufer beim Renommierclub KFV) und Hermann Leipold (Stürmer bei Phönix Karlsruhe), die von Söllinger Gymnasiasten, darunter Fritz Dörrmann, später Rektor, nach Söllingen geholt wurden. Am 13. Oktober 1906 gründete man den Fußballclub „FRANKONIA Söllingen“ und ihm Jahre 1907 den Bruderverein „Sportclub Söllingen“. Söllingen besaß sozusagen zwei Fußballvereine. Nach langen und geduldigen Verhandlungen mit den damaligen, nicht sportbegeisterten Gemeinde- räten dauerte es bis 1910, ehe die Vereine zu eigenen Fußballplätzen kamen. Der FC FRANKONIA in den „Salzwiesen“ und der Sportclub im Gewann „Bruch".

Der 1. Weltkrieg hinterließ auch bei den Söllinger Fußballern seine negativen Spuren. Er führte dazu, dass in dieser Zeit Spiele nur mit 6 Spieler pro Mannschaft ausgetragen wurden.

Letztendlich war der Krieg auch ursächlich, dass sich beide Söllinger Fußballvereine zur heutigen Sportvereinigung Söllingen zusammenschlossen, so geschehen im Spätjahr 1920. Durch diese Fusion wurde sowohl in sportlicher als auch in finanzieller Hinsicht ein bedeutender Aufschwung erreicht. Die heute noch benutzte Sportanlage in den „Dammwiesen“ wurde damals als neutraler Platz für die bisherigen Plätze eingetauscht. Der Verein hieß nun „Sportvereinigung 06/07 e.V. Söllingen. Die Vereinsfarben wurden Schwarz und Rot. Schwarz von schwarz/blau des ehemaligen Sportclubs und rot von den Farben grün/rot der Frankonia. In den 20er Jahren erfasste der Fußball die breite Masse. 1923 wurde ein festes Clubhaus beim Sportplatz gebaut. Dazu musste von jedem Mitglied der Gegenwert von 2 Flaschen Bier gespendet werden. Durch dieses eigene Clubhaus erfuhr die Sportvereinigung Söllingen einen nie geahneten Aufschwung. Teilweise waren 6 bis 7 Mannschaften aktiv am Spielbetrieb beteiligt. Im Spieljahr 1926/27 errang die 1. Mannschaft bei den Verbandspielen ungeschlagen (Torverhältnis 122:12) die Bezirks- Kreis und Gaumeisterschaft. Der Aufstieg in die damalige Kreisliga (heute zu vergleichen mit der Verbands- bzw. Oberliga) war perfekt. „Eine Nacht unterm Ligahimmel“ lautete der damalige Spruch, als man wegen nur einem Punkt 1929 wieder absteigen musste.

 

Aufstellung der Meistermannschaft 1926/27:
E. Gassner, R. Beeh, A. Weiß, E. Giesinger, A. Gassner, R. Seiter, B. Weiß, R. Reichenbacher, A. Weiß, A. Waigel, F. Reichenbacher, R. Wenz

 

Von 1925 bis 1933 war die Sportvereinigung Söllingen ein zugkräftiger Gegner und musste bei vielen Jubiläen und Festen das Hauptspiel bestreiten. 1934/35 folgte der erneute Aufstieg in die Kreisliga. Bei Verbandspielen wurden damals hochkarätige Gegner aus der 1. Spielklasse wie 1. FC Pforzheim, Germania Brötzingen, VfB Mühlburg und die deutsche Spitzenmannschaft KFV (bei einem Freundschaftsspiel) besiegt. Die Presse erdichtete damals für die Sportvereinigung Söllingen den Namen „Liga-Töter“.

 


Putz-Aktion 1950 “Altes Clubhaus” Richard Reichenbacher, Kurt Trautwein, Anna Waigel, Emilie Dörfler, Erna Trautwein,Martha Wagner und Luise Geyer

Die Höhepunkte des Vereins hielten sich bis zum Ausbruch des Krieges. Wir waren Jahr für Jahr erster Mitkonkurrent bei der Vergabe des Meistertitels der 2. Spielklasse. Der 2. Weltkrieg nahm jedoch den Stamm der besten Spieler. Zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebs mussten wir uns mit der Viktoria Berghausen zusammenschließen.

Nach dem Krieg schaffte sich die Sportvereinigung Söllingen dank der Mitwirkung älterer Spieler, die sich sofort zur Verfügung stellten, wieder an die Spitze des Bezirks und erreichte die Landesliga. Leider fehlte es an entsprechendem Nachwuchs, um sich in der Landesliga behaupten zu können. So mussten wir im darauffolgenden Jahre in die Bezirksliga absteigen. Durch einen vorderen Tabellenplatz in der Bezirksliga im Spieljahr 1947/48 wurde die Sportvereinigung bei der Spielklasseneinteilung im Jahre 1948 der 2. Amateurliga zugeteilt. In den ersten Jahren der Zugehörigkeit zur 2. Amateurliga war die 1. Mannschaft stets in der vorderen Tabellenhälfte zu finden. Jedoch hatten wir in den Jahren nach 1952 schwer zu ringen, um geeigneten Nachwuchs für die erste Mannschaft heranzubilden. Die Jugend hatte scheinbar nicht mehr die Ideale früherer Generationen. Die vielseitigen Vergnügungen und viele andere Dinge taten ein Übriges, um manchen Jugendlichen vom Sport fernzuhalten. Trotzdem war es der damaligen Verwaltung vorbehalten, eine neue Kantine mit einem schönen Nebenzimmer dem eigentlichen Clubhaus anzubauen.

Ebenso wurde der Platz mit einer neuen Einfriedung versehen. Auf die heutige Platzanlage mit Clubhaus dürfen die Söllinger Fußballer stolz sein. Im ersten Weltmeisterjahr für Deutschland im Spieljahr 1954/55 mussten wir mit drei Punkten Rückstand aus der 2. Amateurliga in die A-Klasse absteigen. In dieser Klasse hatte die 1. Mannschaft die beste Aussicht auf einen der vorderen Plätze. Die gute Betreuung der Aktiven, im Besonderen der 1. Mannschaft, von Seiten des Spielausschusses und des Trainers Herrn Weindel (KSC), war durch die sehr gute Position in der A-Klasse ersichtlich. 1958/59 gelang der erneute Aufstieg in die Amateurliga, wo 2 weitere Spieljahre bestritten wurden.

 

In der Zeit von 1963 bis 1977 wurden auf weiteren Gebieten Werte geschaffen, die in keiner Zeit der Sportvereinigung je erreicht wurden. Da steht an erster Stelle und mit Abstand der Clubhausbau, an zweiter Stelle der große Geländekauf, der es ermöglichte, im Jahre 1976 ein zweites Spielfeld einzuweihen. Die sehr gute Zusammenarbeit zwischen der damaligen Vorstandschaft und der Gemeinde Pfinztal sei hier besonders erwähnt. Ferner ist die neue Tennisanlage mit 3. Plätzen und einem Clubhaus, die geschaffen wurde, zu erwähnen.

Zwischen 1961 und 1977 gehörten wir der A-Klasse an. Durch einen 3. Platz 1977 in dieser Klasse schaffte man die Qualifikation für die neu gegründete Bezirksliga. Im ersten Jahr spielte die Sportvereinigung Söllingen eine starke Saison und verpasste am Ende nur knapp den Aufstieg in die damalige 2. Amateurliga. Leider musste man im Jahr darauf aus der Bezirksliga absteigen, schaffte jedoch im Jahr 1980/81 den sofortigen Wiederaufstieg, verbunden mit dem Erreichen der Kreismeisterschaft.

 

Meistermannschaft 1980/81
v.l.n.r.:
1.Vorsitz.: K. Ender, G. Burger, E. Cardella, J. Marino, W. Weiß, H. Krautsieder, J. Bernhardt,
A.Kahn, M. Friebele, Masseur: F. Sitter, Spielausschuss: R. Friebele
untere Reihe v.l.n.r. K. Wolf, A. Wenz, R. Mall, T. Endres, K. Müller, R. Edinger, U. Kußmaul, B. Wenz

Nach langjähriger Bezirksligazugehörigkeit mussten wir im Spieljahr 96/97 den Abstieg in die Kreisklasse A antreten. Spielertrainer Rabsteyn und seine Mannschaft konnten schlussendlich den Abstieg nicht mehr vermeiden, der sich leider schon erahnen ließ, aber man sich die Realität wohl nicht früh genug eingestehen wollte.
Danach vollzog sich ein recht grober Schnitt, da viele Spieler den Verein verließen oder aufhörten. Die Verantwortlichen in Söllingen hatten demnach ein enormes Stück Arbeit vor sich, wollten wir doch den sofortigen Wiederaufstieg anpeilen.

 

Dank guter Vorarbeit konnte die Sportvereinigung eine schlagkräftige Truppe unter Regie von Spielertrainer Fred Anton, später Fabry, zusammenstellen, die tatsächlich den direkten Aufstieg erreichte. So war die Söllinger Sportvereinigung nach einjähriger Pause wieder in der Bezirksliga vertreten.

Mit neuem Trainer Hornig ging es ins Jahr 98/99 und wir mussten bald erkennen, dass die Erwartungen wohl etwas zu hoch waren. Sechs Spieltage vor Ende der Saison relativ abgeschlagen im Tabellenkeller wechselte man wiedereinmal auf Interimscoach Fabry, der es schaffte, die Mannschaft wieder heran zu führen. Leider unterlag man im letzten und entscheidenden Spiel dem direkten Gegner im Abstiegskampf und musste wiederum den bitteren Weg in die A-Klasse einschlagen. Schlussendlich trennte uns in diesem Jahr bei Punktgleichheit 1 Tor vom rettenden Ufer.

Auf diesen erneuten Tiefschlag hin war also wieder Aufräumarbeit angesagt. Leider verließen auch nach diesem erneuten Abstieg wieder viele Spieler den Verein und unsere Verantwortlichen hatten wiederum ihre liebe Mühe. Trotz aller Anstrengungen gelang mit neuem Spielertrainer Bommel nicht das gleiche Kunststück, wie zwei Jahre zuvor. Der dritte Platz reichte nicht zum Wiederaufstieg.

Im zweiten Jahr unter Trainer Bommel hatte man sogar lange mit dem Abstiegskampf in die B-Klasse zu tun, konnte sich letztendlich aber zum Glück dem völligen Niedergang entziehen.

Im Jahr 2001 begann zusätzlich die Komplettrenovierung unserer Platzanlagen, was natürlich auch in finanzieller Hinsicht eine große Herausforderung war und ist. Wir mussten also etwas kleinere Brötchen backen und somit auch unsere sportlichen Ambitionen realitätsnah formulieren.
Die Vereinsführung entschloss sich nach dem abgewandten Abstieg zu einer neuen Linie. Es sollte wieder vermehrt auf Spieler aus den eigenen Reihen zurückgegriffen werden, um damit langfristig wieder eine bessere Identifikation zur Sportvereinigung zu gewährleisten. Der neue Trainer Becker schaffte es, fast alle seiner damaligen sehr erfolgreichen A-Jugendspieler erneut um sich zu versammeln. Man hoffte, damit auch sportlich den Weg nach oben wieder einschlagen zu können.
Doch ab diesem Zeitpunktveränderte sich nicht viel im Tabellenbild der Kreisklasse A Staffel 2. Unsere Sportvereinigung schaffte es nicht die gesteckten Ziele zu erreichen. Nicht wegen mangelnder Qualität der Mannschaft oder des Trainers, sondern immer wieder aufgrund deutlich schwankender Leistungen.

Im Jahr 2004 übernahm Peter Scibrany als Spielertrainer das Amt vom beruflich verhinderten Becker, dennoch veränderten sich die Ergebnisse nicht wesentlich. Die neue Vereinsführung versuchte inzwischen, nachdem die Platzarbeiten soweit abgeschlossen waren, das Augenmerk des Vereins wieder auf das Wesentliche, nämlich den sportlichen Erfolg, zu lenken. Allerdings konnten auch durch Verstärkungen des Spielerkaders von außerhalb keine konstanteren Leistungen bzw. eine Steigerung erzielt werden. Die Sportvereinigung schien nun seit Jahren auf der Stelle zu treten und in der Entwicklung stehen geblieben zu sein. In den vergangenen Jahren spielten wir jedes Mal schon am Ende der Vorrunde nur noch um einen guten Mittelfeldplatz. Der Abstand zur Tabellenspitze war immer eklatant und uneinholbar. Man muss rückblickend eingestehen, dass sich die Söllinger Sportvereinigung in der Kreisklasse A leider etablierte, was nicht den eigentlichen Ansprüchen und Erwartungen entspricht.

 

Der badische Fußballverband entschied sich 2005 zu Veränderungen in der Klasseneinteilung. Die ehemaligen Bezirksligen Karlsruhe sollten innerhalb von drei Jahren auf nur eine neue Kreisliga zusammengelegt werden. Beginnen wird dieser Prozess ab dem Spieljahr 06/07. Dies hat einen vermehrten Abstieg von den ehemaligen Bezirksligen in die darunter liegenden Klassen zur Folge, was gleichzeitig auch eine absolute Steigerung des Spielniveaus in den einzelnen Klassen nach sich ziehen wird.
In Anbetracht dieses Sachverhalts hat die Vereinsführung Ende 05 ein Konzept entwickelt. Mit einem neuen Trainer ab der Saison 06/07, der völlig unvoreingenommen und frisch an die langfristige Aufbauarbeit herangeht, sollen viele junge und viele einheimische Spieler die Sportvereinigung zumindest über diese Umstellungsperiode hinweg in der A-Klasse halten, sich im vorderen Tabellendrittel festsetzen oder sogar aufsteigen. Wobei der Aufstieg in die eingleisige Kreisliga auch danach angepeilt ist.
Wichtig ist ein kontinuierlicher und wachsender Entwicklungsprozess, der in enger Zusammenarbeit mit den Trainern langfristig angestrebt wird.

Trainer Augenstein hat die etwas verfahrene Situation in Söllingen schneller und besser in den Griff bekommen als erwartet und wir starten als Tabellenführer in die Rückrunde. Das angesprochene Konzept wird momentan gut umgesetzt, doch es wird sehr viel Disziplin und harte Arbeit notwendig sein, um diesen Stand zu halten und weiterhin zu verbessern.


In den vergangenen Jahren wurden neben sportlichen Dingen auch weitere Werte geschaffen wie.......

…1995 wurde neben unserem Hauptspielfeld entlang des Parkplatzes ein Geräteschuppen, der multifunktional genutzt werden kann. Dient er das Jahr über als Lager, so können wir bei Festlichkeiten auch die Bewirtung daraus vornehmen. Hier gilt uns Dank unserem viel zu früh und unerwartet verstorbenen damaligen 1. Vorsitzenden Peter Mall, der die Früchte seiner wirklich aufopferungsvollen Arbeit nun nicht mehr miterleben darf.

…2002 konnte ein Schleppdach vom Geräteschuppen zum Spielfeld hin dazugebaut werden. Durch diese Maßnahme, die im übrigen von einem unbekannten Spender finanziert wurde (an dieser Stelle nochmals ein ganz großes Dankeschön), können die Zuschauer bei Heimspielen im Trockenen stehen und es können auch Sportfeste darunter gefeiert werden.
Dadurch können die jährlichen Ausgaben für ein Festzelt, das nun nicht mehr von Nöten ist, eingespart werden. Ausnahme im Jubiläumsjahr 2007. 

In der Zeit zwischen 1999 und 2002 wurde außerdem unsere komplette Sportanlage saniert. Beide Spielfelder bekamen eine Drainage und einen neuen Rasen. Um das Sportgelände wurde ein neuer Zaun angebracht. Beide Spielfelder erhielten eine neue Flutlichtanlage. Zur Bewässerung dient eine eigens dazu gebohrte Brunnenanlage.

 

Durch die Verpachtung unseres Clubhauses waren auch dort Arbeiten und Umbauten von Nöten. Ein neuer Spielereingang musste unter anderem angebaut und Nasszellen, sowie Toiletten neu installiert werden.
Dies alles verursachte enorme Kosten, die zu einem Teil von der Gemeinde Pfinztal und dem Badischen Sportbund bezuschusst wurden.


Vorstände:

Rudolf Mall (Gründervorstand der Frankonia) 1906
Hermann Reichenbacher (Gründervorstand Sportclub) 1907
Rudolf Dörfler 1919 - 1920
Julius Leicht 1920 - 1921
Richard Reichenbacher 1921 - 1922
Emil Keitel 1922 - 1924
Kurt Wenzel 1924 - 1925
Friedrich Zilly 1925 - 1926
Ernst Waigel 1926 - 1929
Fritz Reichenbacher 1929 - 1930
Willi Brenzel 1930 - 1934
Robert Reichenbacher 1936 - 1939
Karl Dörfler 1939
Julius Leicht 1939 - 1947
Rudolf Seiter 1947 - 1950
Herbert Kumm 1950 - 1952
Rudi Gerhard 1952 - 1954
Herbert Bittighofer 1954 - 1956
Ernst Graf 1956 - 1960
Herbert Heidt 1960 - 1966
Ernst Graf 1966 - 1968
Richard Rebmann 1968 - 1970
Rudi Wenz 1970 - 1980
Kurt Ender 1980 - 1984
Harald Bittighofer 1984 - 1986
Gerhard Merkle 1986 - 1994
Peter Mall 1994 - 2003
Rudi Wenz 2003 – 2004

seit 2004 (neue Satzung mit 3 Vorständen)

aktuelle Vorstände sind:
Verwaltungsvorstand:   Klaus-Peter Sorg   
Sportvorstand:             Thorsten Steppacher
Finanzvorstand:           Klaus Müller

 

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